Schmerzfrei werden mit Wissen: Deinen Körper endlich verstehen und die Kontrolle zurückgewinnen

Nicht länger ausgeliefert sein: Erfahre, wie du Schmerzen bewusst verstehen und gezielt beeinflussen kannst.
Andreas Bucher
Physiotherapeut & Gründer
der LANDphysio
Fast ein Drittel der deutschen Bevölkerung leidet regelmäßig unter Schmerzen – und viele davon wissen nicht, was genau dahintersteckt. Warum verschwinden Schmerzen nicht einfach? Was tun, wenn Medikamente nicht dauerhaft helfen?
Dieser Artikel bietet dir einen ganzheitlichen Einblick in das komplexe Phänomen Schmerz und zeigt Wege auf, wie du deine Beschwerden besser verstehen und gezielt behandeln kannst. Dabei geht es nicht nur um medizinische Fakten, sondern auch um das Verständnis deiner eigenen Körperwahrnehmung und der Rolle, die Gedanken und Gefühle im Umgang mit Schmerzen spielen.
Rückenansicht eines menschlichen Skeletts mit Wirbelsäule, Schulter-, Ellbogen-, Handgelenks- und Hüftgelenken, rot hervorgehoben.
Definition

Was ist eigentlich Schmerz?

Schmerz ist ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit einer tatsächlichen oder drohenden Gewebeschädigung verküpft ist oder mit Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird.
Weltschmerzorganisation IASP (International Association for the Study of Pain)
1
Sinneserlebnis
Neben der Stärke von Schmerzen (0-10), beschreiben Betroffene auch Eigenarten von Schmerz (z.B. stechend, brennend, bohrend).
2
Gefühlerlebnis
Einfluss auf emotionaler Ebene (z.B. quälend, erschöpfend). Das Gefühlserlebnis geht immer mit dem Sinneserlebnis einher.
Interessant:
Schmerz tritt bereits bei einer drohenden Verletzung ein - wie eine Art Schutzmechanismus.
Schmerz ist ein Alarmsignal. Dazu gibt dein Körper zu jeder Millisekunde eine Einschätzung ab, wie die Situation in deinem Körper ist und im Bezug auf den Reizen, welche unser Körper von Außen wahrnimmt.
Ein passendes Bild
Stelle dir einen Wachturm im Gefängnis vor. Mit dem Scheinwerfer wird jeder Winkel rund um das Gefängnis ausgeleuchtet und geprüft, ob jemand aus dem Gefängnis ausbrechen möchte - also ob etwas schief läuft und eine Gefahr besteht. Genauso verhält es sich bei Schmerzen: Dein Körper scannt jeden Winkel und sobald Gefahr besteht, geht der Alarm (Schmerz) los.
Patientengeschichte

Was Schmerz mit dir macht: Der Bauarbeiter mit einem 15cm Nagel im Schuh

Mit unserem Patienten-Beispiel möchten wir dir aufzeigen, warum die Welt der Schmerzen in gewissen Fällen komplexer ist als sie scheint.
Der 29-jährige Bauarbeiter war wie gewohnt auf der Baustelle tätig gewesen. Er erledigte seine Aufgaben konzentriert und diszipliniert. Auf dem Weg zur Mittagspause nahm er jedoch nicht wie gewohnt die vierstufige Treppe zum Container, sondern sprang aus knapp einem Meter Höhe auf den Boden.
Er hatte beim Absprung jedoch den 15 Zentimeter langen Nagel übersehen, der aus dem Fundament hervorstand. Und wie es der Zufall wollte, landete er mit seinen Sicherheitsschuhen genau auf diesem Nagel.
Der Nagel durchbohrte den Sicherheitsschuh wie ein heißes Messer ein Stück Butter. Er schrie sofort auf. Durch den Aufprall und den Fall auf das Fundament riss er den Nagel aus dem Fundament heraus.
Nun lag er da. Vor Schmerzen schreiend und zitternd schaute er an sich herunter und sah das große Elend - den Nagel, der auf dem Spann seines Fußes wieder heraustach.
Bei dem Anblick verstärkten sich die Schmerzen um ein Vielfaches und er wurde kreidebleich.
Seine Kollegen riefen sofort den Krankenwagen und innerhalb weniger Minuten wurde er abtransportiert. Sein Bein wurde gesichert. Der Nagel wurde aus Unsicherheit dort belassen, wo er war.
Die Spezialisten sollten ihn im Krankenhaus von dem Nagel per Not-Operation befreien. Und jede noch so kleine Bewegung verursachte bei ihm unheimliche Schmerzen.
Mann stolpert mit dem Fuß auf einen Nagel, der durch seinen Stiefel ragt, und schreit.
Arzt entfernt einen Nagel aus dem Fuß, der durch die Schuhsohle getreten wurde.
Schmerz als Ergebnis
Schmerz entsteht durch das Zusammenspiel von biologischen, psychischen und sozialen Faktoren. Wie am Beispiel des Bauarbeiters müssen Schmerzen zu sehen, immer in einen Kontext gesetzt werden. Zudem hat unser Verhalten einen riesigen Einfluss auf den weiteren Verlauf von Schmerzen.
Im Krankenhaus angekommen nahmen sich die Spezialisten der Aufgabe an und begannen den Schuh mit chirurgischem Werkzeug aufzuschneiden. Der Bauarbeiter wurde währenddessen mit Medikamenten ruhiggestellt, um sein Leid weiter zu lindern.
Als sie den Schuh weit aufgeschnitten hatten, konnten sie den Schuh langsam von seinem Fuß entfernen und dabei offenbarte sich den Ärzten eine verblüffende Überraschung: Der Nagel war durch den Sprung zwar von unten nach oben durch den Schuh gerammt worden.
Allerdings schoss der Nagel zwischen den Zehen entlang durch den Fuß. Der Bauarbeiter hatte keinerlei Verletzung erlitten! Die Ärzte konnten es kaum glauben.
Der Bauarbeiter, der trotz einer hohen Dosierung Medikamente vor Schmerzen schrie und sich räkelte und zitterte, hatte keinerlei Verletzung erlitten. Er war medizinisch ausgedrückt: körperlich vollkommen gesund.
Als er von weiteren Medikamenten wieder aufgeweckt worden war, sah er runter zu seinem Fuß und die Schmerzen waren von der einen auf die nächste Sekunde verflogen. So verblüffend diese Geschichte auch klingen mag, sie ist real. Und es gibt viele Betroffene mit Schmerzen, die ähnlich komplexe Phasen in ihrem Leben durchlaufen.
Für Betroffene aus dem Allgäu

Du hast Schmerzen und willst

endlich raus aus dem Teufelskreis?

Dann lass uns gemeinsam herausfinden, was dein Körper wirklich braucht.
Eine unbefestigte Straße windet sich über sanfte, grasbewachsene Hügel mit Bergen im Hintergrund unter einem hellen Himmel.
Körperliche Reaktionen

Was dein Körper bei Schmerzen tut

Wie am Beispiel des Bauarbeiters zu sehen, reagiert unser Körper auf verschiedene Art und Weise auf Schmerzen. Manche der Reaktionen können wir steuern - ein Teil davon läuft jedoch völlig automatisch ab.

Was du beeinflussen kannst

Deine Einstellung zu Schmerz
Du kannst Schmerz als Gegner betrachten oder aber du siehst ihn als Hinweis. Ein Hinweis, dass etwas gerade nicht ganz richtig läuft und es Zeit für Veränderung ist. Schmerz ist eine natürliche Funktion des Körpers, um uns selbst vor größerem Schaden zu bewahren.
Deine persönliche Reaktion auf Schmerz
Wenn du die Zeichen deines Körpers richtig deutest und dir an einem gewissen Zeitpunkt Hilfe zur Linderung suchst, nimmst du einen entscheidenden Einfluss auf den weiteren Verlauf deiner Schmerzen. Wer negativ über seinen Schmerz denkt, verstärkt seinen Schmerz.

Was automatisch abläuft

Schlechtere Konzentrationsfähigkeit
Dein Körper setzt Prioritäten und versetzt sich immer in den Modus "Überleben". Dadurch wird etwas Kapazität von der Konzentration genommen, um den Heilungsprozess bzw. das Warnsignal Schmerz in Gang zu bringen.
Erhöhtes Stresslevel
Das geschieht, damit erstens der Heilungsprozess eingeleitet werden kann und damit deine Aufmerksamkeit ansteigt. Durch die erhöhte Aufmerksamkeit sollst du dich selbst besser schützen können in der Welt, in der du dich gerade bewegst.
Niedrige Aufmerksamkeitsspanne
Deine Aufmerksamkeit wird jedoch ganz gezielt von deinem Körper gesteuert. Alles, was NICHT mit Schmerzlinderung zu tun hat, wird etwas nachhinten gestellt. Denn der Körper will nur eines: einwandfrei funktionieren.
Geringere Stoffwechselaktivität
Die Ressourcen deines Körpers verlagern sich. Zwei Situationen: Ein schmerzhafter Körperbereich reduziert die Aktivität, um nicht weiter "belastet" zu werden als Schutz. Oder du willst zum Beispiel abnehmen: Bewusst setzt dein Körper Prioritäten, bevor der Abnehmprozess weiterlaufen kann.
Erhöhte Muskelspannung
Die Muskelspannung ist eine normale Schutzreaktion, um Belastung zu vermeiden. Hierbei gilt es, dem Körper in der Rehabilitation wieder beizubringen: "Hey, Bewegung und Entspannung ist wieder sicher für diesen Körperbereich"
Reduzierte Kraft
Passend zur Muskelspannung lässt dich dein Körper bewusst nicht mehr so viel Kraft abrufen, um dich zu beschützen. Mehr Kraftaufwand heißt in dieser Situation mehr Belastung, was dein Körper vermeiden möchte als Schutz. Auch hier ist das schrittweise zurückführen sehr wichtig in der Genesung.
Eingeschränkte emotionale Belastbarkeit
Wie du am Beispiel des Bauarbeiters gesehen hast, werden je nach Situation verschiedene Emotionen hervorgerufen. Und auch hier gilt: wenn deine Emotionen natürlicherweise durch Schmerz entstehen, können sie an anderer Stelle im Leben nicht ebenso entstehen. Das ist auch nachvollziehbar: Niemand freut sich darauf, Schmerzen zu haben.

Eine besondere Reaktion

Herabsetzung der Schmerzschwelle
In unserem Körper gibt es eine natürliche Schwelle, ab wann Schmerzen entstehen. Kommt es nun zur Schmerzentstehung, wird diese Schwelle herabgesetzt. Die Folge: Du hast schneller Schmerzen als zuvor, selbst wenn genau der gleiche Reiz als Auslöser besteht. Du bist also anfälliger für Schmerzen, wenn du gerade Schmerzen oder vor kurzem Schmerzen gehabt hast.

Normalzustand

Ein dreistufiges Dreieck mit den Beschriftungen "Verletzung", "Pufferzone" und "Alles in Ordnung".

Nach einem Schmerzerlebnis

Gr�ünes Dreieck mit "Alles in Ordnung", gelbe "Pufferzone", rotes "Verletzung", und Text "Ab hier tut es weh!".
Allein wenn du dir über diese Reaktionen deines Körpers bewusst wirst, kannst du die beiden Punkte beeinflussen, die du selbst in der Hand hast: deine Einstellung und deine Reaktion zu Schmerzen. Auf diese Weise beeinflusst du den Verlauf deiner Schmerzen maßgeblich zum Positiven.
Einflussfaktoren

Welche Einflussfaktoren gibt es bei Schmerzen?

Wir müssen feststellen: Schmerz bestimmt immer das Ganze leben, unabhängig von den Ursachen. Ob eine Verletzung beim Sport, verspannte Muskeln im Büro, Bauchschmerzen wegen Familienstress. Immer werden die drei großen Kategorien eine Rolle als Teil der Gesamtsituation spielen.
Nachfolgend werden wir alltägliche Beispiele aufzeigen, die dir helfen, die Verbindungen noch besser nachvollziehen zu können und vor allem welchen Einfluss dein Verhalten auf die Schmerzlinderung hat.

Biologische Faktoren

Psychische Faktoren

Soziale Faktoren

Alltagsnahe Beispiele

Wie du dich selbst sabotierst

Auch wenn in unserem Körper viele Funktionen automatisch ablaufen, damit wir lebendig bleiben, hast du weiterhin einen Großteil selbst in der Hand. Und es sind die Taten, welche die Weiche stellen in Richtung Schmerzlinderung oder Verschlimmerung. Du wirst nun erkennen, wie du dich selbst in einen Teufelskreis begeben kannst - durch Entscheidungen, die du frei in der Hand hast:

Schlechter Schlaf verschlimmert Schmerzen

Schlaf ist normalerweise der Zeitpunkt, an dem unser Körper die Reize des Tages verarbeitet, sich an Geschehenes anpasst und den "Akku" wieder auflädt für den nächsten Tag. Doch was tun viele Menschen? Sie schlafen zu wenig. Sie machen aus ihrem Schlafzimmer ein zweites Wohnzimmer. Fernseher. Handy. Das sind nur ein paar Beispiele, die wahrscheinlich auch du kennst. Wie soll sich dein Körper erholen, wenn du ihm nicht die Chance dazu gibst? Wie soll das gehen? Und so gelangst du in einen wahren Teufelskreis. Schlechter Schlaf verstärkt Schmerzen. Starke Schmerzen verschlechtern widerum deinen Schlaf.

Schlaf fördert deine Heilung

Sorge für eine passende Umgebung, in der du dich gut erholen kannst. Hier sind einfache Strategien, die du sofort umsetzen kannst: Schlafzimmer kühl halten. Schlafzimmer dunkel halten. Kein TV oder Handy mindestens 1 Std vor dem Schlafen. Die letzte große Mahlzeit mindestens 2 Std vor dem Schlafen.

Ungesunde Ernährung / Fettleibigkeit fördert Schmerzzustände

Stand 2025 sind ca. 60% der Erwachsenen übergewichtig. Die Zahlen bei Kindern steigen ebenfalls von Jahr zu Jahr. Und wir reden nicht von einem Übergewicht aufgrund zu vieler Muskeln wie bei einem Bodybuilder oder dem Übergewicht aufgrund anderer Haupterkrankungen wie Krebs. Wir reden von der Volkskrankheit Übergewicht - hervorgerufen durch einen ständigen Kalorienüberschuss sowie einen forcierten Bewegungsmangel. Ein erhöhter Körperfettanteil hat einen maßgeblichen Einfluss auf den Entzündungsstatus deines Körpers. Vorallem das Organfett ist nicht nur Zusatzgewicht für Gelenke, sondern wirkt wie eine Drüse, die Entzündungsstoffe produziert und im Körper verteilt. Die Folge? Organe, Gelenke, Muskeln etc werden ständig befeuert und der Körper muss im Hintergrund gegenarbeiten. Diese Hintergrundarbeit verhindert den Erfolg im Vordergrund. Du kannst die tollsten Therapie- und Trainingsmaßnahmen anwenden, wenn in der Küche viel "Schrott" auf dem Teller landet.

Ernährung ist der Baustoff für einen gesunden Körper

Nicht umsonst heißt es "Du bist, was du isst". Denn dein Körper kann nur mit dem arbeiten, was du ihm gibst. Verglichen mit dem Hausbau: Wenn die Ziegelsteine brüchig sind, werden die Wände instabil werden - egal wie viel Mörtel du darüberschüttest. Sorge für eine Ernährung, die deinem Körper in die Karten spielt und ihn dabei unterstützt, den Heilungsprozess zu bewältigen sowie auch allen weiteren Anforderungen im Alltag.
Nährstoffe

Nährstoffmängel bei Schmerzpatient*innen

Trotz einer gesunden Ernährung weisen Schmerzpatient*innen immer wieder übliche Nährstoffmängel auf. Die Häufigsten sind Vitamin D, Vitamin B12 und Magnesium.
Vitamin D entsteht durch Sonneneinstrahlung auf die Haut. Es ist ein Antioxidans und mit der Muskelermüdung verbunden.
Vitamin B12 spielt eine Rolle bei neurologischen Prozessen, die mit Schmerzen im Zusammenhang stehen.
Magnesium ist mit Entzündungen und neuropathischen Schmerzen assoziiert. Ein Mangel an Nährstoffen kann Schmerzen verstärken.
Drei braune Zell38-Flaschen: Vitamin D3 Liquid, Gelenk Komplex Plus und Omega3 Komplex Plus.

Zell38

Optimale Versorgung bei Arthrose
Regeneration des Körpers unterstützen.
Allgemeines Wohlbefinden steigern.
Vorsorge für die Gesundheit jeder Zelle.
Versorge deinen Körper mit allen Nährstoffe, die er braucht.
Du willst wissen, ob ein potentieller Nährstoffmangel besteht? Nutze unsere kostenlose Analyse, um erste Erkenntnisse zu sammeln.

Rauchen ist ein wahres Gift für deinen Körper

Jeder weiß es - und doch halten sich viele Menschen nicht daran. So funktioniert Sucht. Ähnlich wie bei Alkohol, Schokolade oder sonstigen Süchten. "Das brauche ich gerade" heißt es. Doch sind dir die Konsequenzen wirklich bewusst? Rauchende Schmerzpatient*innen zeigen einen sichtbar schlechteren Heilungsverlauf im Vergleich zu Nicht-Rauchern. Rauchen fördert beispielsweise die Degeneration der Bandscheiben und steigert zugleich das Risiko für Rückenschmerzen.

Rauchfrei = potentiell schneller schmerzfrei

Die Nachteile des Rauchens müssen nicht großartig erläutert werden. Lediglich der psychische Faktor behält das Rauchen bei und trägt zur Befriedigung bei. Ein psychischer Faktor, der aber in der Schmerzbewältigung KEINE Rolle spielt.

Zu wenig trinken fördert die Schmerzempfindlichkeit

Gelenke beinhalten ca. 80% Wasser sowie auch der restliche Körper. Wasser ist unser Lebenselixier. Nicht umsonst kann ein Mensch in der Wüste Tage bis Wochen ohne Essen aushalten. Fehlt ihm das Wasser, ist es nach wenigen Tagen vorbei. Wenn du also zu wenig trinkst, hat das für die Gesundheit entscheidende Konsequenzen. Du wirst empfindlicher für Schmerzen. Du kannst Entzündungen fördern, welche widerum Schmerzen auslösen können. Gerade bei älteren Menschen verschlechtert sich die Wundheilung oder führt zu Verstopfung. Du verwechselst manchmal Durst mit Hunger.

Wasser als einfache Unterstützung gegen Schmerzen

Wasser "schmiert" die Gelenke, was zu reduzierten Schmerzen und einer Verringerung der Entzündungssituation führen kann. Trinke 2,5-3,5 Liter (2 Liter sollten es mindestens sein, unabhängig von Geschlecht und Gewicht). Wasser sorgt für die Zirkulation von Nährstoffen und die Ausscheidung von Abfallstoffen, welche Schmerzen beeinflussen können. Noch einfacher geht es fast gar nicht, deine Genesung zu unterstützen.
kostenlose pdf

Weiterführende Infos in unserem Schmerz-Ratgeber

Wie Schmerzen in unserem Körper funktionieren und was wir zur Linderung tun können
Mehr Kontrolle über Schmerz gewinnen durch Selbst-Analyse
Was man über Schmerzen wissen sollte + anschauliche Beispiele
Ablauf der Heilung bei einer Verletzung
BONUS: Checkliste mit 10 Punkten für ein schmerzfreieres Leben + Q&A!
Für Personen mit akuten oder sehr hartnäckigen Schmerzen, die ihre Schmerzen besser in den Griff bekommen wollen und sich eine Leitlinie wünschen, die Schmerzlinderung auch erreichen zu können.

Unsicher, ob das Gesundheitstraining eine sofortige Lösung für deine Schmerzen ist?

Kein Problem. Jeder Mensch ist individuell. Gemeinsam ermitteln wir die aktuelle Situation und legen passende Lösungen fest. In der Gesundheitsberatung bekommst du die Klarheit und eine Struktur für deine Zielerreichung.
Ein Mann im blauen Adidas-Shirt macht Kniebeugen mit einer blauen Kettlebell, während eine Frau ihn anleitet.
Medikamente

Fehler: Ibuprofen nach einer Verletzung

Nach einer Verletzung (z.B. Fuß umgeknickt, Muskelzerrung, ...) laufen in deinem Körper sogenannte Wundheilungsphasen ab. Dieser Prozess ist vorgegeben und folgt dem immer gleichen Schema.

Wundheilungsphasen im Überblick

  • Exsudation = Entzündungsphase (erste 5-7 Tage)
  • Granulation
  • Epithelisierung
Entscheidend ist die erste Phase (grün markiert in der Abbildung). Die Heilung einer verletzten Struktur beginnt immer mit einer Entzündung.
Trotzdem werden Entzündungen stets als schlecht dargestellt. Ein Irrtum, der sich wacker hält.
Diagramm des Wundheilungsverlaufs: Exsudation (grün), Granulation (rot), Epithelisierung (rosa) über 3 Wochen.
Quelle: https://www.orthopy.de/wie-verlaeuft-die-wundheilung/

Wirkungsweise von Ibuprofen

Quelle: https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Ibuprofen_289
Ibuprofen greift in das Entzündungsgeschehen und die Schmerzwahrnehmung ein. Es hemmt zwei wichtige Botenstoffe, die an diesem Prozess beteiligt sind. Es wirkt also entzündungshemmend und schmerzlindernd.

Problematik in der Wundheilung

Die Einnahme von Ibuprofen in den ersten Tagen nach einer Verletzung führt dementsprechend zu einer Komplikation. Obwohl die Entzündungsphase die Heilung einleiten soll, wird sie durch die Einnahme unterdrückt - als würde man einem Haus das Fundament unter den Mauern wegziehen. Die Wundheilung kann dadurch nicht optimal ablaufen.
Zusätzlich blockiert es die Schmerzweiterleitung. Das ist in sofern "gefährlich", weil Schmerz nach einer Verletzung als nachträglicher Schutzmechanismus dient. Du sollst dich im verletzten Bereich nicht zur sehr belasten, bevor noch mehr kaputt geht - dafür ist der Schmerz nach einer Verletzung da. Er ist dein Freund.
Wird Schmerz nun blockiert, hat dein Körper keinerlei Möglichkeit mehr, Feedback zu geben.
Gefahr in der Behandlung (auch bei anderen Schmerzmedikamenten):
Unabhängig von der Entzündungsphase nehmen Patient*innen zur Schmerzlinderung Ibuprofen oder sonstige Schmerzmedikamente rund um die Behandlung in der Physiotherapie ein. Auch hier gilt: Werden Medikamente vor der Behandlung oder Trainingstherapie eingenommen, fehlen deinem Körper und vor allem auch deinem Physiotherapeuten ein wichtiger Feedbackmechanismus. Die Gefahr steigt, dass die Behandlung oder das Training überdosiert werden (weil es ja nicht mehr weh tut). Auch diese Situation ist ein kritischer Punkt im Rahmen deiner Genesung.

Nebenwirkungen

Einer der gehemmten Botenstoffe durch Ibuprofen ist das sogenannte Prostaglandin. Neben der Wundheilung spielt dieser auch eine entscheidende Rolle in der Bildung der Magenschleimhaut.
Aus diesem Grund wird manchen Patient*innen ein zusätzlicher Magenschutz verordnet. Wir halten für dich nun einmal die Lupe drauf.

Folgen der Magenschutz-Tablette

Ein Magenschutz verhindert bzw. reduziert die Aufnahme von B-Vitaminen. Bei Schmerzen oder Beschwerden mit Beteiligung des Nervengewebes benötigt der Körper jedoch genau diese B-Vitamine.
Die Aufnahme von anderen Medikamenten wird beeinflusst. Wenn du also weitere Medikamente zu dir nehmen musst, werden diese nicht mehr optimal über den Magen aufgenommen.
Durch einen Magenschutz wird die Bildung sogenannter Osteoblasten reduziert. Osteoblasten sind für den Knochenaufbau zuständig. Bei einem Knochenbruch ist die Kombination von Ibuprofen und Magenschutz also extrem kontraproduktiv.
Zusammenfassung

Schmerzlinderung ist eine Angelegenheit, die eine Veränderung deines Alltags erfordert.

Manche "Experten" behaupten in 2025 immernoch, dass sich Schmerz nur auf die biologische Ebene bezieht. Man müsse ja nur Dehnen oder die Haltung verändern und schon verschwinden Schmerzen. Wenn diese "Experten" recht hätten, warum leiden immernoch so viele Menschen unter Schmerzen? Schmerz ist ein komplexer Prozess und ist in seinem Kontext ein sehr hilfreiches und vor allem lehrreiches Werkzeug für deine Gesundheit. Du hast einen allgemeinen Überblick erhalten, den du bereits jetzt für dich umsetzen kannst. Allerdings sind Schmerzen stets individuell. Aus diesem Grund bieten wir verschiedene Wege zur Hilfe an. Doch es beginnt bei dir - mit einer Entscheidung. Triff die Entscheidung für deine Gesundheit. Jetzt.